Kieferorthopädie für Kinder

Wann Kinder von früher kieferorthopädischer Behandlung profitieren und was Sie beachten müssen, erfahren Sie hier.
Inhalt
Einleitung

Kieferorthopädie Kinder

Die Zahngesundheit ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene von entscheidender Bedeutung. Besonders Kinder profitieren von frühen kieferorthopädischen Maßnahmen, die ihre Mundgesundheit nachhaltig verbessern können. Hier erfahren Sie, ab wann eine kieferorthopädische Behandlung sinnvoll ist, welche Methoden es gibt und welche Kosten durch die Gesetzliche Krankenkasse abgedeckt werden.

Zahnputzschule
Wirkung

Warum ist Kieferorthopädie bei Kindern wichtig?

Funktionsfähigkeit und Mundgesundheit: Zahn- und Kieferfehlstellungen können die Mundhygiene erschweren und das Risiko für Karies und Parodontitis erhöhen. Zudem beeinträchtigen sie die Kaumuskulatur und die Zahngelenke.

Ästhetische und psychosoziale Aspekte: Neben der Funktionalität spielt auch die Ästhetik eine Rolle. Ein schönes Lächeln kann das Selbstbewusstsein von Kindern stärken und ihnen helfen, sich unbefangen in soziale Umgebungen einzufügen.

Behandlung

Ab wann sollten Kinder den Kieferorthopäden besuchen?

  • Erste Kontrolle: Bereits ab 6 Jahren kann ein erster Kontrolltermin sinnvoll sein, um Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen. In dieser Phase kann der Kieferorthopäde den Zahnwechsel und die Entwicklung der Kiefer beobachten, um frühzeitig auf Fehlstellungen zu reagieren.

  • Therapiebeginn: Die eigentliche Behandlung beginnt in der Regel zwischen 9 und 12 Jahren, wenn der Zahnwechsel weitgehend abgeschlossen ist. Bei besonderen Fällen wie Kreuzbissoffener Biss oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte ist eine Behandlung vor dem Alter von neun Jahren sinnvoll.

  • Frühbehandlung: In Ausnahmefällen, wie bei starkem Platzmangel oder Kieferanomalien, kann bereits vor dem sechsten Lebensjahr eine Behandlung notwendig sein.
Behandlung

Methoden, Ablauf , Dauer & Kosten

Welche Behandlungmethoden zur frühzeitigen Korrektur von Zahnfehlstellungen gibt es?

  • Herausnehmbare Zahnspangen: Häufig als erste Maßnahme eingesetzt, um kleinere Justierungen vorzunehmen.
  • Festsitzende Zahnspangen: Verwendet bei komplexeren Fällen, wobei eine Nachbehandlung mit herausnehmbaren Zahnspangen hilfreich sein kann.
  • Innovative Technologien: Transparente Brackets oder selbstligierende Systeme sind moderne Optionen, die oft als Zusatzleistung angeboten werden.

Ablauf und Dauer der kieferorthopädischen Behandlung

  • Korrekte Reinigung: Festsitzende Apparaturen erfordern eine intensivere Pflege. Elektrische Zahnbürsten, Interdentalbürsten und spezielle Zahnseiden sind dabei sehr hilfreich.
  • Regelmäßige Kontrollen: Zahnarzt- und Kieferorthopädie-Besuche alle 6 bis 8 Wochen sind essenziell, um den Erfolg zu gewährleisten und Anpassungen vorzunehmen.
  • Dauer: Eine vollständige Behandlung kann bei Kindern zwischen 2 und 3 Jahren dauern, abhängig von der Komplexität der Fehlstellung.
  • Mitarbeit des Kindes: Entscheidender Erfolgsfaktor ist die aktive Mitarbeit – regelmäßiges Tragen der Spange und besondere Mundhygiene sind essenziell.

Wie kann ich mein Kind bei der Behandlung unterstützen?

Durch eine frühzeitige und gut begleitete kieferorthopädische Behandlung sichern Sie nicht nur die Zahngesundheit Ihres Kindes, sondern fördern auch dessen Selbstbewusstsein und Lebensqualität.

  • Fördern Sie regelmäßiges Tragen der Spangen und achten Sie auf das Einhalten der Kontroll- und Anpassungstermine beim Kieferorthopäden.
  • Mundhygiene-Motivation: Helfen Sie Ihrem Kind dabei, die Zahnspange und die Zähne regelmäßig zu reinigen. Besonders bei festsitzenden Spangen ist eine gründliche Zahnpflege notwendig.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind bei möglichen Schmerzen. Besonders nach Anpassungen der Spange können Druck oder Spannungsgefühle auftreten. Diese klingen jedoch meist schnell ab.
  • Kleinere Brackets: Diese spezielle Ausführung kann das Spannungsgefühl verringern. Fragen Sie Ihren Kieferorthopäden.
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Kosten und Kostenübernahme

  • Gesetzliche Krankenversicherung: Übernimmt in der Regel die Kosten ab Schweregrad 3. Ein Eigenanteil von 20% wird quartalsweise erhoben, aber nach erfolgreichem Abschluss zurückerstattet.
  • Zusatzleistungen: Kosten für ästhetische Zusatzoptionen wie Glitzerzahnspangen oder spezielle Brackets sind vom Patienten selbst zu tragen und richten sich nach der privaten Gebührenordnung.
  • Private Krankenversicherung: Kann bis zu 100% der Kosten übernehmen, je nach Tarif.
Risiken

Was Sie bei einer kieferorthopädischen Behandlung Ihres Kindes beachten sollten

  • Die Behandlung kann das Kariesrisiko erhöhen: Insbesondere bei festsitzenden Spangen, weshalb regelmäßige Zahnpflege und professionelle Zahnreinigungen von großer Bedeutung sind.
  • Weisheitszähne könnten die Zahnkorrektur beeinflussen: In der Regel beeinflussen Weisheitszähne die Behandlung nicht, da sie meist erst nach dem 18. Lebensjahr durchbrechen. Eine abschließende Röntgenkontrolle kann jedoch sinnvoll sein, um mögliche Auswirkungen zu überprüfen.
Fazit

Eine frühzeitige und gezielte kieferorthopädische Behandlung kann nicht nur die Zahngesundheit verbessern, sondern auch das soziale Wohlbefinden Ihres Kindes steigern. Lassen Sie sich von einem erfahrenen Kieferorthopäden beraten, um die beste Lösung für Ihr Kind zu finden.